Erfolgreich im War of Talents durch Diversität

Der Fachkräftemangel ist ein Problem, das viele Unternehmen betrifft. Vor allem im Handwerk und in der IT-Branche wird es immer schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden. Eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, ist die Förderung von Diversität im Unternehmen. Doch was bedeutet das genau und wie kann das umgesetzt werden?

Veröffentlicht von Selina

Der Pool an Talenten aus dem Unternehmen schöpfen können wird zunehmend kleiner. Der Wettbewerb um begabte und qualifizierte Mitarbeiter ist eine Herausforderung, der sich viele Unternehmen stellen müssen. Der Arbeitgebermarkt ist zu einem Arbeitnehmermarkt geworden. In vielen Fachbereichen stehen nicht genügend Arbeitnehmer mit den erforderlichen Skills zur Verfügung. Aber sind es wirklich die Skills, die fehlen oder werden bestimmte Gruppen bei der Einstellung übergangen?

Eine vorurteilsfreie Auswahl unabhängig von Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, sexueller Orientierung und körperlichen Fähigkeiten sollte eigentlich selbstverständlich sein. Ist es aber nicht. Der Ausschluss von Personen aus dem Bewerbungsverfahren aufgrund bestimmter Faktoren führt also automatisch dazu, dass die Anzahl möglicher potenzieller Talente reduziert wird. Dabei sind Leistungen und Softskills das, was wirklich zählen sollte.

„War of talents“

Auf dem derzeitigen Arbeitsmarkt haben sich die Machtverhältnisse zwischen Unternehmen und Mitarbeitenden gewandelt. Inzwischen hat häufig der Arbeitnehmer die Wahl, sich zwischen mehreren Unternehmen für seinen neuen Arbeitsplatz zu entscheiden. Deshalb wird der Wettbewerb um die besten Köpfe auf dem Arbeitsmarkt „War of Talents“ genannt.

Eine Maßnahme, um im War of Talent erfolgreich zu sein und offene Stellen zu besetzen ist die Förderung von Diversität in Unternehmen. Diversity Management soll die personelle Vielfalt im Unternehmen fördern und bietet die Möglichkeit den Fachkräftemangel auszugleichen und den Talentpool zu erweitern. Diversität beginnt mit proaktiven, Rekrutierungsbemühungen. Die Einstellungsverfahren sind bei viele Unternehmen noch sehr traditionell und viele Recruiter*innen tendieren dazu an diesen Prozessen festzuhalten, auch wenn die Stellenbesetzung zunehmend herausfordernder wird. Häufig werden nur jene Bewerber eingeladen, die so viele Kriterien der Stellenausschreibung wie möglich erfüllen. Der klassische Erfolgskandidat ist dabei häufig immer noch ein deutscher Mann zwischen 30 und 40 Jahren, mit gutem Schul- und erfolgreichen Universitätsabschluss, fachlicher Expertise, Branchenerfahrung und Karriereschritten, die logisch aufeinander aufbauen.Ein solchen Vorgehen und beharren auf eng gefasste Einstellungskriterien erschwert die Suche nach Mitarbeiter*innen enorm. Jede unbesetzte Stelle kostet das Unternehmen viel Geld.

Angehörige von Minderheitengruppen sind bei den traditionellen Einstellungskanälen möglicherweise nicht auf dem Radar. Wenn Unternehmen nicht transparent machen, dass sie eine diverse Unternehmenskultur leben, bleiben die Bewerbungen vieler dieser Personen aus. Sie glauben keine Chance zu haben oder, dass Unternehmen nicht wirklich daran interessiert ist, sie in einen integrativen und repräsentativen kulturellen Mix zu integrieren.

Wie kann Diversität gefördert werden?

Bei der Auswahl von Bewerbenden sollten Softskills und Potenziale in den Fokus gestellt werden. Eine Möglichkeit als Maßnahme des Diversity Management ist der Fokus auf die Leistung bei Einstellung von Mitarbeiter*innen unabhängig von beispielsweise Herkunft, Alter oder Geschlecht.

Allgemein braucht es mehr Offenheit und Flexibilität hinsichtlich Einstellungskriterien. Auch der Werdegang sollte weniger streng bewertet werden und beispielsweise die Potenziale von Quereinsteigern mit einem für die Stelle untypischen Hintergrund mehr Wertschätzung erfahren. Durch die Förderung von Diversität und Chancengleichheit können Talenten zum einen dadurch gewonnen werden dass der Pool potenzieller Talente erweitert wird indem diskriminierende Faktoren eliminiert werden. Zum anderen ziehen diverse Unternehmen Fachkräfte und Talente an. Viele Bewerbende nennen gelebte Diversität als wichtiges Kriterium bei der Auswahl ihrer Arbeitgebers. Tolerante und vielfältige Unternehmen ziehen daher Bewerber an.

Da Neutralität im Bewerbungsverfahren nur schwer zu erreichen ist, kann Anonymisierung im Einstellungsprozess ein erster Schritt in Richtung mehr Objektivität sein. Wenn du mehr zu dem Thema lesen möchtest welchen Einfluss Anonymisierte Bewerbungsverfahren haben könne lies auch unsere Artikel dazu.

Insgesamt kann Diversität im Unternehmen dazu beitragen, den Fachkräftemangel zu bekämpfen und das Arbeitsklima zu verbessern. Durch eine inklusive Unternehmenskultur und gezielte Maßnahmen im Rekrutierungsprozess können alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Potenzial voll entfalten und zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen tragen dazu bei, dass ein Unternehmen innovativer und wettbewerbsfähiger wird. Es ist daher wichtig, Diversität nicht nur als Schlagwort zu betrachten, sondern aktiv anzugehen.

 

Sprechen Sie darüber

kontakt@findjamie.com
Zurück zur Übersicht